Menschen verwenden seit jeher Tiere als Spiegel ihrer Selbst in Erzählungen und Abbildungen.

Fast jede Kultur verwendet Tiere zur Vermittlung von Botschaften: Sie dienen unseren Kindern als Metaphern, repräsentieren Marken und ihre Produkte und kommen selbst in unserer Sprache in Form von Sprichwörtern vor.

Furry (engl. fellig, pelzartig, mit Pelz besetzt oder mit Pelz bekleidet) ist der Sammelbegriff für eine internationale Subkultur, die an anthropomorphen Tieren in Schrift, Bild und Ton interessiert ist. Dies reicht vom typischen Werwolf bis hin zu tierischen Cartoon- und Comicfiguren. Die meisten Mitglieder der Subkultur stammen aus den USA, Japan, Großbritannien und Deutschland.

Das Wort furry wird im Sprachgebrauch sowohl als Substantiv als auch als Adjektiv gebraucht. Fans bezeichnen sich auch selbst als Furries, Furs oder Furry Fans.

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Anthropo-was?

Was sind anthropomorphe Tiere?

„Anthropomorphismus“ ist der Fachbegriff für „Vermenschlichung“ und leitet sich aus dem Griechischen ab (ánthropos: Mensch, morphē: Form). Das Wort wird verwendet, wenn nicht-menschlichen Objekten menschliche Eigenschaften zugesprochen werden. Das können neben der Übertragung von menschlichen Gefühlen, Denkweisen und Handlungen (z.B. menschliche Sprache, Tragen von Kleidung) auch die menschliche Anatomie beinhalten (z.B. Gang auf zwei Beinen, Einsatz von Händen und Fingern).

Beispiele für anthropomorphe Tiere sind daher unter anderem

  • Tiercharaktere aus aktueller Popkultur (Mickey Mouse, König der Löwen, Ice Age),
  • Tiere aus Fabeln und Märchen („Die sieben Geißlein“, „Der gestiefelte Kater“, „Das hässliche Entlein“),
  • Fantasiewesen wie auf zwei Beinen laufende Werwölfe, goldhortende Drachen oder menschenähnliche Gestalten mit Tierköpfen oder -körpern: als Götter im alten Ägypten verehrt (Anubis, Bastet, Horus) und gefürchtet in der griechischen Mythologie (Minotaurus, Sphinx und andere Chimären).

Furries teilen sich ihre Faszination in dieser Welt des tierischen Anthropomorphismus und leben diese durch Kunst und Kreativität aus: Von der Entwicklung eines Alter Egos ihrer Persönlichkeit (furry persona, kurz Fursona), Zeichnungen, Geschichtenschreiben, bis hin zu Kostümen (Fursuits, wörtlich übersetzt „Fellanzug“).

Für viele ist die Fursona ein Spiegel bzw. eine Erweiterung der tatsächlichen Persönlichkeit in Form eines Tierwesen, das jedoch durch die Projektion auf einen fiktiven Charakter Räume zum Ausdruck der Identität gibt, die es sonst möglicherweise nicht gäbe. Eine Fursona sieht man daher oft in der Form eines Rollenspiels oder einfach auch nur als tierische Blaupause der echten Identität.

So tief muss es allerdings auch nicht unbedingt gleich gehen. Es kann auch einfach nur das Interesse an der Ästhetik sein, die eine Person zu einem Furry macht. Wer einen fiktiven Charakter erstellt, aber sich weniger direkt in deren Rolle sieht, sondern z.B. nur Geschichten zu ihr schreibt, nennt die Figur stattdessen original character oder abgekürzt OC (als Abgrenzung zu bestehenden Charakteren von Markenfranchises aus Cartoons, Mangas und Filmen).

Letztlich ist es wie mit anderen Bezeichnungen und Hobbys auch: Ob man Furry ist, entscheidet man selbst. Wie würden Sie Ihre Persönlichkeit in Form eines Tieres beschreiben?

Furry: Ein kreatives Hobby, das mit Identität und Tierstereotypen spielt.

Nachgedacht: Warum ist der Wolf „böse“ und der Fuchs „schlau“?

Ein anthropomorpher Luchs und Zebra beim Tanzen.

Artwork: Furryratchet